chronik


KLEINGARTENVEREIN „KNIEPER – VORSTADT“

GEGRÜNDET - 1946


ein kleiner Auszug aus unserer Chronik -

 

Der eigentliche Gründungstag ist der 25.10.1945.

 

Als 1945 zum 1 Mal an ein Jubiläum gedacht wurde, fiel dieser Tag auf den

Totensontag. Deshalb wurde auf einer Vorstandssitzung am 20.März 1955

Beschlossen, das 10-jährige Stiftungsfest (so war die offizielle Bezeichnung) erst im Frühjahr, am 24. März 1956, im Thälmann-Haus durchzuführen. Nach diesem Datum wurden dann alle Jubiläen geordnet und wir wollen sie beibehalten.

 

Entstanden ist die Kleingartenanlage auf dem Gelände des ehemaligen Turnierplatzes des Gutes Klein Kedingshagen.

 

Nach dem Krieg wurde ein Teil des Geländes an Einzelpersonen zur

Anlegung von Schrebergärten vergeben. Aus diesen Einzelgärten wurde im Herbst 1945 die

Kleingartengenossenschaft „Kramerhof“ gebildet.

 

Pionierarbeit in diesem Prozess leistete der Gartenfreund

„Karl Krüger“der bis 1950 1 Vorsitzender war.

Auszug vom 16.12.1946 der Oberbürgermeister

Betr.: Pachtpreis

 

An die Kleingartengenossenschaft Kramerhof zHd. de 

Vorsitzenden Herrn Krüger.

Als Pachtpreis wird einheitlich ein Preis von 11/2 Pfg.je qm

Gartenfläche festgesetzt-------

Von den für die Anlage eingeteilten 280 Parzellen je 800qm----

 

1948 

bestand die Anlage aus 280 Gärten mit 252 Mitgliedern

von denen schon 25 Gärten geteilt waren.

1951 waren es nur noch 189 Parzellen, was durch Abwanderung

zustande kam.

 

Wenn auch von den Jahren 1945 – 1949 kaum Unterlagen existieren,

so lassen sich aus dem wenige doch aufschlussreiche Informationen

entnehmen. Von Anfang an war das Hauptanliegen, aus dieser

Sandwüste fruchtbares Gartenland zu machen.

Neben vielen Problemen standen die Bepflanzung und die Wasserversorgung im Mittelpunkt, daher wurden 1948  2 Brunnen

gebohrt, von der Firma Albert Kronsfoth. Der Preis betrug -6.396.24 RM.

 

Wer sich erinnert, das am 24.06.1948 eine Währungsreform im

Umtauschkurs von 10:1 Stattfand, kann ermessen, welche Bedeutung

diese Zahlen davor hatten.

 

Obwohl die Hauptanbausorten in den Gärten Kartoffeln und Gemüse waren,

wurde von vielen, denen die Zuteilung auf der Raucherkarte nicht reichte,

auch Tabak angebaut. Da das nicht verborgen blieb, wurde die

Kleingartengenossenschaft mit einer Tabaksteuer von -432,00 RM/DM

Belegt.

 

1950 

sind einige wichtige Ereignisse zu verzeichnen, die für den Fortbestand

der Anlage von Bedeutung waren.

Gemäß einer Anordnung der Landespolizei, AK.. VP – 3 T g b. Nr. 10551/49

vom 26.10.1949 wurden alle Ortsgruppen der Kleingärtner verpflichtet

 ---falls sie ihr bestehen begründen wollen--- sich bis zum 20.02.1950

der Kreisvereinigung der Kleingartenhilfe des FDGB anzuschließen.

---Sollte eine (Beitritts) Erklärung nicht erfolgen, ist die dortige

Kolonie illegal---

Unsere Anlage trat am 27.01.1950 bei und führte ab sofort die Bezeichnung

 

          Kleingartenhilfe des FDGB Ortsgruppe Kramerhof

 

Wenn der Beitritt auch gesetzlich erzwungen wurde, so begannen doch mit

diesem Moment einige wichtige Ordnungsprinzipien zu wirken.

Es trat eine neue Gartenordnung in Kraft, die auch aus heutiger Sicht noch

Aktuell ist; Die Haltung von Großvieh ist verboten.

 

10.06.1950

erhielt die Sparte den 1. Generalpachtvertrag, der sich noch auf 20,62 ha bezog. Damit war für die nächsten Jahre die Existenz rechtlich gesichert.

Auch wurden 1950 Vorbereitungsarbeiten für die Windschutzanlage getroffen und die Wege in Ordnung gebracht.

Im Herbst wurde begonnen, Pflichtbäume in jedem Garten

anzupflanzen.

 

1951

wurde dann die Anlage in ihrer heutigen Größe von 16,8 ha

hergestellt.

Erstmalig wurde dem Hauptkassierer für seine umfangreiche und zeitaufwendige Arbeit eine monatliche Abfindung von 40,00 – DM

bewilligt, was für die damalige Zeit viel Geld war. ( Durchschnittsverdienst 284,-DM)

Im Elsterweg wurde eine 3 Pumpe gesetzt.

 

1952 / 1953

vollzog sich der Übergang von der Kleingartenhilfe des FDGB

zum selbständigen Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter-VKSK-.

 

1954

war der Kassenbestand auf -2.013,20 DM angewachsen und es konnte

Eine vierte Pumpe im Auftrag gegeben werden. (im Hasenweg)

Für besonders aktive Gemeinschaftsarbeit wurden erstmalig 3 Gartenfreunde Als Aktivisten ausgezeichnet ;

„Willi Erdmann“,  „Erwin Klein“,  „Karl Truhlsen“

20.02.1955

wurde auf der Jahreshauptversammlung beschlossen, der

Kolonie einen anderen Namen zu geben. Auf der Mitgliederversammlung

im Mai wurde dem Namen „Sparte "Knieper-Vorstadt" mehrheitlich zugestimmt.

 

Sommer 1957

wurden 3 große Anlagen Tore an der Chausseeseite gesetzt, damit konnte eine Begradigung der Gärten in diesem Bereich vorgenommen werden.

 

Zentral erfolgte eine Weisung, dass ab sofort jeder Laubenbau

genehmigungspflichtig ist und das alle Lauben über 12 qm bei Abgabe des

des Gartens nicht mehr bewertet werden.

Für das Altersheim in Andershof wurden 9 Zentner Obst und Gemüse

Gesammelt.

 

1958

wurde der Zaun in Angriff genommen. Dazu war es notwendig eine Umlage von 50,00 DM zu erheben, die in 2 Jahresraten gezahlt werden konnten.

 

22.07.1961

wurde erstmalig auf dem Gartenfest eine eigene

Gartenfahne gehisst.

 

1962

sollte endlich der Außenzaun an der Chausseeseite gesetzt werden, der aber erst 1963 fertiggestellt werden konnte.

Auch ein Stromaggregat wurde 1963 noch erworben, so das eine eigene

Stromversorgung für notwendige Dinge (auch Gartenfeste) möglich

wurde.

 

1964

wurde im Hasenweg eine weitere Pumpe gebohrt.



1966

Die Gesamtmitgliederzahl hatte sich 1966 auf 227 erhöht, da immer mehr

Ehefrauen Spartenmitglieder wurden.

Geerntet wurden: Obst                              74120 kg

                           Erdbeeren                      23936 kg

                           Gemüse                         23936 kg

                           Spargel                         800     kg

Die Orientierung, auch staatlicherseits, ging in diesen Jahren immer mehr zum Anbau von Feingemüse und unter Glas und Folie.

 

1967

begann das größte Bauvorhaben, was Planungsarbeiten und Materialbeschaffungen für das bisher größte vorhaben,

den Bau des Kulturhauses. Das Baumaterial wurde Hauptsächlich durch Abbrucharbeiten zusammengetragen.

Das älteste Schreiben darüber ist eine Vereinbarung mit der Werft vom 19.07.1967 über den Abbruch einer Garage.

Im Rechenschaftsbericht für 1967 wurde offiziell der Weg dafür abgesteckt; erst der Bau des Kulturhauses, dann E – Anschluss und drittens die

Wasserversorgung.

Eine weitere Umlage von 40,-MDN (MDN war damals eine Umtausch Bescheinigung) machte sich erforderlich.

Das ganze wurde als NAW-Objekt in Angriff genommen und sah ein

Gebäude von 418 qm vor. Anfang 1968 war bereits an Baumaterial

vorhanden ;

7000 Mauersteine

Platten für alle Außenwände

250 qm Bretter

3 t Schotter und mehrere m³ Kies.

Auf der Wahlberichtsversammlung am 01.03.1968 wurde über das Bauvorhaben mit den Konsequenzen, Umlage und Erhöhung der

Arbeitsstunden auf 16 abgestimmt;

Das erste Teilobjekt wurde termingerecht fertiggestellt und am 23.11.68 baupolizeilich abgenommen. Insgesamt war ein Wert von 50,000.-M

geschaffen worden bei -5119 Aufbaustunden. Der Gesamtbetrag

umgerechnet auf das damalige Preisniveau betrug 166.706.-M.

Sehr viele Gartenfreunde haben Überdurchschnittliches geleistet, und

an dieser Stelle sollen auch einige genannt werden.

Gartenfreundin „Wulf“,  „Hüpner“,  „Pauer“,  „Vogler“,  „Jonitz“, Albrecht“,  Schulz D.“,  „Baumgärtner“,  „Piek“,  „Reimer“,  „Höft“, „Braun“,   „Martens“,  „Eberl“

und viele andere.

 

 

1969

ging es mit gleichem Elan weiter und das Ziel wurde geschafft. Am 07.10.69 Stand das Haus rohbaufertig, ein Wert von 116.579.-M

war entstanden.  

 

1971

wurden zielstrebig damit begonnen, 800 qm große Gärten, die abgegeben wurden, zu teilen.

Durch die große Nachfrage nach einem Kleingarten war es auch möglich

geworden, die Hälfte des Gartens abzugeben.

 

1972

wurde das Haus fertiggestellt. Ein Auszug aus dem Rechenschaftsbericht Soll den Stolz aller Helfer zum Ausdruck bringen;

 

„Es ist für uns eine ganz besondere Freude, unsere diesjährige Jahreshauptversammlung im eigenen Haus durchzuführen.

Es ist mir ein Bedürfnis, nochmals all unseren Gartenfreunden zu danken und große Anerkennung auszusprechen,

die jahrelang ihre Freizeit opferten und aus einem Nichts dieses schöne Kulturhaus zu erbauen.

 Dank gebührt all diesen Mitgliedern, die ihre eigene Arbeit zurückstellten, Selbst viele unserer Frauen waren von Anfang an aktiv dabei, fleißig putzten sie die Steine

ab schrubbten, nähten die Gardinen…“

Insgesamt stellte das Kulturhaus einen Wert von 250,00.-M dar.



 

Durch den Konsum wurde begonnen, den Aufkauf von Obst und Gemüse direkt in der Gartenanlage vorzunehmen.

Diese vertragliche Regelung galt auch in den Folgejahren und ist leider

mit dem Jahr 1989 den Bach hinuntergegangen.

 

13 April 1972

wurde die Sparte vom Zentralverband als beste Sparte

Des Bezirkes Rostock mit einer Prämie von -1000; M ausgezeichnet.

 

01.04.1973

wurde die Kantine eröffnet und Frau Borchardt war die Wirtin.

Die Ausschankgenehmigung war bereits am 21.09.1972 erteilt worden und

erstreckte sich auf.- „den Verkauf von alkoholfreien Getränken, Tabak-, Süß und Dauerbackwaren, Kaffee sowie alkoholische Getränke“.

 

Ab 1974 übernahm Frau Sund den Kantinenbetrieb.

 

1974 und 1975

wurden vorrangig Verschönerungsarbeiten und

Reparaturarbeiten durchgeführt.

 

1976 – 1977

wurden die Voraussetzungen geschaffen, das die Anlage mit

Strom und Wasser versorgt werden konnten. Am 08.05. hatte das Kulturhaus fließendes Wasser.

 

1978

wurden die nächsten Hydrophor Anlagen an das Netz gebracht. Im

Kulturhaus wurden 4 Nachtspeicheröfen aufgestellt, um auch in den

Wintermonaten Veranstaltungen durchführen zu können.

Die Arbeitsstunden wurden auf 10 herabgesetzt, nachdem sie für 1976 und 1977 auf 20 erhöht waren.

Im Sommer wurden die großen Holz Tore durch Eisentore ersetzet und mit

dem Spartennahmen versehen.

   

1979

wurde ein 4 Brunnen im Hasenweg gebohrt und mit einer Kesselanlage im Frühjahr in Betrieb genommen.

Für das ständige Funktionieren der gesamten Wasseranlage

übernahm „Willi Raatz“ die Verantwortung. Zusammen mit „Heinz Kankel“ sorgte er bis 1993 dafür, dass immer Wasser aus den Hähnen fließen konnte. Seit 1994 machen das „Gerhard Krohn“ und „Günter Buske“, bisher mit großemEr folg.

 

 

1980

ist eine Erhebung der Laubengröße vorgenommen worden.

Wer über 25qm gebaut hatte (das waren 8 Gartenfreunde) musste Grundsteuer an das Finanzamt zahlen.

 

1981

war das Jahr, in dem die meiste Bewerbungen für einen Garten (60 Anträge) vorlagen.

Die Anlage war zum Anziehungspunkt für die Wohngebiete im Knieper

geworden, nicht zuletzt durch die vielen öffentlichen Veranstaltungen wie Obst und Tierschauen, Verkaufsmessen, Tanzveranstaltungen

und vieles Andere.

Ab Anfang August wurde „Christa Ansorge“ die neue Kantinenwirten und mit viel Fleiß Umsicht und Unterstützung ihres Mannes hat sie in der

Folgezeit viel auf die Beine gestellt.

 

1981

wurde im Karl-Krüger-Weg die Pumpenanlage zu einem Preis von -16.091.88 M

neu gebohrt und mit einer neuen Pumpe versehen. Diese hat bis heute ihren Dienst nicht versagt und liefert das meiste Wasser

für die Anlage.

 

1985

ist zusammen mit der BHG ein Verkaufsbungalow für Sämereien,

Gartenartikel und Baustoffe auf dem Festplatz aufgestellt, der später noch um einen großen Lagerraum erweitert wurde.

Selbst Bretter konnten bestellt werden und wurden auch geliefert.

 

Mit der Wende wurde alles geschlossen und der Versuch, 1992 den Verkauf wider aufzunehmen scheiterte.

 

 

1989 / 1990

Mit der Wende trat auch für die Gartensparte eine neue Situation ein.

Wir mussten uns als gemeinnütziger Verein beim Kreisgericht selbständig

registrieren lassen und führen Seiher die Bezeichnung

 

                   Kleingarten Knieper-Vorstadt e.V.

 

1991

war die Gaststätte für die Sparte mit eigenen Angestellten nicht mehr

finanzierbar und sie wurde an den Gartenfreund „Hans-Joachim Rieck“

verpachtet, der bereits 1988 die Geschäfte von „Christa Ansorge“ übernommen

hatte und zusammen mit seiner Frau „Erika“ gleichermaßen für eine gemütliche Atmosphäre sorgte.

 

05.01.1996

 

sind nach langen Verhandlungen vom Umweltamt die Papeln gekennzeichnet worden, die noch 1996 gefällt werden sollten.